Maikatze.de
buttonHome
buttonLinks
buttonEllrich
buttonGalerie
buttonStudium
buttonGästebuch
buttonKontakt
buttonImpressum

Die Sage von der klugen Töpferfrau aus Ellrich

Unter den Bauernkriegskämpfern Ellrichs, die beim Sturm auf das Kloster Walkenried beteiligt waren, um die armen Leute von den schweren Abgaben und anderen Bedrängnissen zu befreien, soll sich auch ein Töpfermeister befunden haben. Nach der durch Verrat bewirkten Niederlage der Hauptkräfte des Bauernheeres bei Frankenhausen brüteten die Feudalherren weiter schreckliche Rache auch gegen die, die dem Gemetzel entkommen waren bzw. erst auf dem Marsch nach Frankenhausen gewesen waren, wie zum Beispiel der Klettenberger Haufen. Die Chronik berichtet davon, daß die Turm-Gewölbe in der nördlichen und östlichen Ellricher Stadtmauer als Kerker für gefangene Bauernführer und Bauern bis zu ihrer Aburteilung gedient hätten. Urteile, Namen und Zahl der Opfer verschweigt die Chronik. Es gibt aber Hinweise, daß Akten darüber im Wernigeröder oder Magdeburger Archiv lagern sollen. Sagenhaft ist überliefert, daß die Frau des genannten Töpfers während dessen Gefangenschaft ein Kind gebar. Die Verzweiflung über das zu erwartende Urteil für Ihren Mann ließ sie jedoch nicht den Verstand verlieren. Sie zermarterte sich den Kopf nach einer Rettungsmöglichkeit. Endlich fiel ihr etwas ganz Ungewöhnliches ein. Sie bat den Grafen von Hohnstein/Klettenberg, bei der Taufe ihres Kindes Gevatter zu stehen. (In einer anderen Version heißt es, der Töpfer selbst habe diese Idee gehabt). Sei es nun, daß der Junker sich bei den geltenden religiösen Auffassungen jener Zeit diesem Antrag nicht entziehen konnte, sei es die Spur von Großmut der blutigen Sieger; sei es, daß er seinen Wortbruch vergessen lassen wollte (er hatte sich ja vor 1525 auf die Artikel des Bauernheeres eingeschworen und saß nun zu Gericht über seine überlebenden Eidgenossen) oder sei es die Verblüffung über den Mut der Töpferfrau-auf jeden Fall soll der Töpfer von der Verurteilung ausgenommen worden sein. Zur Bedingung wurde allerdings gemacht, daß er für den Rest seines Lebens kostenlos alle Schornsteine, Öfen und Herde der Burg Klettenberg zu erhalten und zu reinigen hatte.
 

aktualisiert am 29.01.2007

Email an die Webmistress © 2007-2008

powered by Jeré Mias